Gebäudehülle zum Kraftwerk machen

    Der europaweit führende Hersteller von Solarmodulen und Montagesystemen – die Megasol Energie AG – ist mit dem Swiss Export Award 2023 ausgezeichnet worden. Der Exportanteil des KMU beträgt 85 Prozent. Zudem hat sich der Solothurner Solarhersteller durch aktive Forschungs- und Entwicklungstätigkeit zu einem innovativen Taktgeber in einer äusserst dynamischen Branche entwickelt.

    (Bild: Axpo AG) Megasol ist der weltweit einzige Hersteller, der jedes Panel in allen Grössen, Formen, Farben, Glasoberflächen und Strukturen liefern kann.

    Die Megasol Energie AG ist eine der weltweit führenden Herstellerin von Solarmodulen und intelligenten Montagesystemen und bietet fundierte Beratung und smarte Komplettlösungen aus einer Hand. 1993 gegründet, prägt der grösste Schweizer Solarhersteller mittlerweile seit Jahrzehnten den Schweizer und den internationalen Markt. «Unser Fokus lag von Anfang an darauf, Produkte zu entwickeln, die den Installateuren – und damit den Bauherrschaften – einen erhöhten, oft mehrfachen Nutzen generieren», erklärt Markus Gisler, CEO der Megasol. «Wir haben zum Beispiel ein Solardach entwickelt, das sich schneller als alle anderen installieren lässt.» Dabei orientiert sich das Solothurner Unternehmen stark an seiner Vision – die Gebäudehülle mit seinen solaren Baustoffen zum Kraftwerk zu machen. «Wir sind bestrebt darin, die soeben beschriebene Philosophie – Fokus auf Nutzen und Mehrfachnutzen – im gesamten Unternehmen zu leben», sagt Gisler.

    Die Hauptgeschäftsbereiche umfassen die Entwicklung und Herstellung von Solarmodulen und intelligenten Montagesystemen, insbesondere in der gebäudeintegrierten Photovoltaik. «Wir bieten auch kundenspezifische Design-Lösungen an, bei denen wir Solarmodule in verschiedenen Grössen, Formen, Farben und Oberflächenstrukturen herstellen», sagt Gisler. Zusätzlich entwickelt und produziert das KMU hocheffiziente Solarmodule mit hervorragendem Preis-Leistungs-Verhältnis für Kleinanlagen über mittelgrosse Solaranlagen bis zu Multi-Megawatt Solarparks.

    «Letztes Jahr haben wir die Belegschaft in der Schweiz verdoppelt.»

    Schnell, effizient und montagefreundlich
    Die Anwendungsbereiche sind sehr breit gefächert, denn jedes Gebäude benötigt Dach, Fassade und Energie. «Dank unseren solaren Baustoffen erhält die Gebäudehülle eine Doppelfunktion: Sie produziert Energie und schützt das Gebäude. Deshalb werden unsere solaren Baustoffe in Einfamilienhäusern, Mehrfamilienhäusern, Wohnblocks, Industriehallen, Carports, Infrastrukturbauten etc. integriert», hält Gisler fest. Dabei gibt es kaum Einschränkungen – auf allen Flächen, die mit Sonneneinstrahlung in Berührung kommen – können die solaren Baustoffe der Solarspezialisten aus Deitingen eingesetzt werden. Mit seiner RearCon Solarmodultechnologie gehört Megasol bezüglich der Solarmoduleffizienz weltweit zu den führenden Anbietern. «Unsere Solarmodule sind damit nicht nur ästhetisch und individuell gestaltbar, sondern auch hocheffizient.» Weiter wird grossen Wert auf die Montagefreundlichkeit gelegt. Ein gutes Beispiel ist das Solardach NICER X, das als das am schnellsten montierte Solardach weltweit gilt. Besonders geschätzt in der Baubranche wird auch das Solardach «LEVEL», das durch seine elegante Optik, aussergewöhnliche Langlebigkeit und einer einfachen Installation beeindruckt.

    Viel Innovation und absolute Qualität
    Entwickelt und hergestellt werden die Photovoltaik-Solarmodule und -komponenten am Hauptsitz Deitingen mit 250 Mitarbeitenden. Das KMU ist dort bestens vernetzt und verwurzelt – das verbindet: «Die regionale Verankerung in Deitingen ermöglicht es uns, lokale Ressourcen zu entwickeln und zu nutzen», so Gisler. «Wir schätzen die Rahmenbedingungen der Schweiz und wollen nicht nur Weltspitze-Technologien entwickeln, sondern auch grossen Anteil der Wertschöpfungskette mit der inländischen Industrie abdecken.» Seit jeher weht ein grosser Innovationsgeist bei der Megasol Energie AG – denn gerade in der boomenden Solarbranche ist der Schlüssel zum Erfolg eine maximale Innovationsrate. «Wir haben uns nie auf unseren Lorbeeren ausgeruht, sondern haben uns, unsere Technologien und Produkte immer weiterentwickelt. Nur so kann man in einer Branche die Führung übernehmen und auch nachhaltig behalten», betont Gisler. Alle Montagesysteme werden inhouse entwickelt. «Wir arbeiten dabei eng mit unseren Installationspartnern zusammen. So werden die Systeme noch besser.»

    Um die hohen Qualitätsansprüche zu halten, verfügt der grösste Solarhersteller der Schweiz über ein rigoroses Qualitätsmanagement im gesamten Produktions- und Dienstleistungsprozess. Das fängt bei der Beratung an, zieht sich durch die System- und Produktionsplanung über die Beschaffung und die Produktion hin bis zur Logistik. Insbesondere in der Produktion sind dabei die meisten Qualitätsprüfungsschritte automatisiert. Algorithmen erkennen dabei kleinste Unregelmässigkeiten und Abweichungen. Selbstverständlich gibt es vor dem Verpacken auch noch die gute alte Sichtprüfung. «Wir haben ein eigenes Photovoltaik-Labor inhouse und es gilt als eines der modernsten PV-Labore Europas. Wir arbeiten zudem mit führenden Forschungsinstituten wie beispielsweise dem Fraunhofer Institut zusammen», sagt Gisler.

    (Bild: zVg) Hier die Solar Fassade FAST 3D Schmelzglas des Amtes für Umwelt und Energie Basel.

    Globales Potenzial ist immens
    Das Potenzial der Solarbranche ist riesig. Allein im vergangenen Jahr wurden rund 1083 MW Nennleistung an Solaranlagen in der Schweiz zugebaut, das entspricht rund 1000’000 Solaranlagen auf Einfamilienhäuser. «Heute werden Solaranlagen auf allen Arten von Gebäuden gebaut – Wohnhäuser, Bürogebäude, Industriehallen, Carports, Infrastrukturbauten etc», weiss Gisler. Doch 90 bis 95 Prozent der sehr gut geeigneten Dachflächen in der Schweiz werden noch nicht für die Solarenergie genutzt – und dabei sind Fassaden und Infrastrukturbauten noch nicht miteingerechnet. Für Dacheigentümer, die keine eigne Solaranlage auf ihrem Dach errichten, aber dennoch von günstigem Strom profitieren möchten, arbeitet Megasol mit Anbietern wie der Energiehof AG zusammen. Kommen noch die steigenden Strompreise für nächstes Jahr hinzu, dann ist das Zukunftspotential enorm: «Unsere Technologie hat disruptive Perspektiven. Wir schätzen das theoretische globale Potential für unsere Produkte auf ca. 240 Mia. Franken pro Jahr. Von diesem Kuchen wollen wir ein möglichst grosses Stück in die Schweiz holen.» Megasol ist derzeit auf der Überholspur unterwegs – sei es national oder international (vgl. Nebenartikel). «Letztes Jahr haben wir die Belegschaft in der Schweiz verdoppelt. Solche Wachstumsphasen sind immer eine Herausforderung», stellt Gisler fest. Er will die Schweizer Produktion kontinuierlich verbessern und ausbauen. Zudem hat der Schweizer Solarhersteller einige grösseren Projekte in der Vorbereitung.

    Corinne Remund

    www.megasol.ch


    Rasantes Internationales Wachstum

    EXPORT – 2021 stieg Megasol in den internationalen Markt ein. Heute erwirtschaftet das KMU 85 Prozent des Umsatzes im Ausland. Das Ziel ist es, diesen Anteil weiter zu erhöhen.

    Besonders erfolgreich ist das Unternehmen im stark wachsenden Segment der gebäudeintegrierter Photovoltaik Building Integrated Photovoltaics BIPV. Zudem hat sich Megasol durch aktive Forschungs- und Entwicklungstätigkeit zu einem innovativen Taktgeber in einer äusserst dynamischen Branche entwickelt.

    Seit dem Markteintritt in Deutschland im Jahr 2012 verzeichnet Megasol ein rasantes internationales Wachstum. Seit 2019 ist das Unternehmen auch in Italien präsent. Dort wird mit rund einem Drittel der grösste Umsatzanteil am Gesamtexport erzielt. 2021 gelang der Markteintritt in den Niederlanden und Norwegen, 2022 in Schweden. Momentan liegt der Fokus auf Belgien, Luxemburg und Dänemark. Insgesamt beträgt der Exportanteil bereits 85 Prozent, angestrebt werden über 90 Prozent. Der Hidden Champion aus Deitingen konnte bisher über 100’000 Projekte in über 30 Ländern umsetzen.

    Marktbearbeitung mit verschiedenen Partnern
    Für seine Geschäftsaktivitäten in den Schlüsselmärkten konnte Megasol zu Beginn mehrere Wiederverkäufer als regionale Vertriebspartner gewinnen. Für die Markterweiterung mit kompletten Photovoltaik-Systemen baute der einstige Nischenplayer auf Länderpartner mit spezialisierten Installationskenntnissen und guter Marktkenntnis. Weitere Marktanteile für hochwertige gebäudeintegrierte Photovoltaik-Systeme konnte Megasol gewinnen, indem es eng mit internationalen Architekten zusammenarbeitete. 2022 ist Megasol zudem mit Saint-Gobain, dem weltgrössten Baustoffhersteller, eine weltweite Vertriebspartnerschaft eingegangen. «Wir profitieren von einem riesigen und bereits etablierten weltweiten Baustoff-Vertriebsnetz. Um diese Skalierung bewältigen zu können, setzen wir neben dem generellen Kapazitätsausbau stark auf Automatisierung und Digitalisierung», sagt Gisler.

    Namhafte Auszeichnungen
    Die Megasol Energie AG wurde kürzlich mit dem Swiss Export Award 2023 ausgezeichnet. Switzerland Global Enterprise zeichnet damit erfolgreiche, international tätige Unternehmen aus, die mit ihrer Expansionsstrategie und einer innovativen Marktbearbeitung überzeugen. Neben diesem Preis hat das Solothurner KMU auch zahlreiche andere Auszeichnungen erhalten, darunter Architektur- und Design-Awards wieder etwa der Red Dot Design Award sowie Anerkennungen für Qualität und Nachhaltigkeitsbemühungen.

    CR

    www.s-ge.com

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